SE Finanzierung - Freiheit und Insolvenz

Fremdkapital: Die feine Linie zwischen Erfolg und Insolvenz

In der Welt der Unternehmensfinanzierung ist der Einsatz von Fremdkapital so etwas wie das Salz in der Suppe – manchmal unverzichtbar, aber in zu großen Mengen potenziell gefährlich.

Die Fähigkeit, Fremdkapital effektiv zu nutzen, ist ein Kunststück, das nicht nur finanzielles Geschick, sondern auch ein tiefes Verständnis der damit verbundenen Vor- und Nachteile erfordert. Für viele Unternehmer ist Fremdkapital eine verlockende Zutat: Es ist oft günstiger als Eigenkapital, da die Zinsen steuerlich absetzbar sind. Diese Kostenersparnis ist wie das Tüpfelchen auf dem i für gewiefte Finanzjongleure.

Doch der wahre Clou bei Fremdkapital liegt in der Beibehaltung der Kontrolle. Anders als bei Eigenkapitalgebern, die mitunter einen Platz am Entscheidungstisch einfordern, bleiben Fremdkapitalgeber meist stumme Partner, solange die Zinsen pünktlich fließen. Diese Anonymität gibt Unternehmern die Freiheit, ihre Vision ungestört von lästigen „Mitrednern“ zu verfolgen.

Aber Vorsicht – das Fremdkapital ist nicht nur ein sanftmütiger Riese. Mit jedem aufgenommenen Euro wächst das Damoklesschwert der Verschuldung über dem Kopf des Unternehmens. Eine hohe Fremdkapitalquote kann zu einem Tanz auf dem Seil ohne Netz werden, bei dem das Risiko einer Insolvenz stetig steigt. Je höher der Schuldenberg, desto steiler der Anstieg, desto tiefer der potenzielle Fall. Banken wissen das und bevorzugen oft die solidere, bodenständige Eigenkapitalfinanzierung als Partner.

Ein wesentlicher Aspekt der Fremdkapitalaufnahme ist die Sicherstellung der Rückzahlung durch Kreditsicherheiten – eine Art Pfand, das Unternehmen hinterlegen, um das Herz der Bank zu gewinnen. Diese Sicherheiten können von Grundbesitz über Maschinen hin zu den unscheinbaren, aber wertvollen Patentrechten reichen. Dabei wird das Pfand zur musealen Kuriosität, die Besucher (in diesem Fall Kreditgeber) gleichermaßen fasziniert und beruhigt, indem es ihnen versichert, dass ihr investiertes Kapital sicher ist.

Fremdkapital in Unternehmen: Kreditsicherheiten

Im Kontext der Kreditvergabe spielen Sicherheiten eine zentrale Rolle. Sie bieten Kreditgebern die Gewissheit, dass verliehene Gelder auch bei Zahlungsausfällen des Kreditnehmers zurückgeführt werden können. Dabei wird grundsätzlich zwischen persönlichen und dinglichen (Realsicherheiten) Sicherheiten unterschieden. Diese Unterscheidung ist fundamental, um das Wesen und die Funktionsweise von Kreditsicherheiten zu verstehen.

Persönliche Sicherheiten

Zu den persönlichen Sicherheiten zählt vorwiegend die Bürgschaft. Bei dieser verpflichtet sich ein Bürge gegenüber dem Kreditgeber, für die Verbindlichkeiten des Kreditnehmers einzustehen, sollte dieser seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Innerhalb der Bürgschaften wird zwischen der Ausfallbürgschaft und der selbstschuldnerischen Bürgschaft unterschieden. Während bei der Ausfallbürgschaft der Gläubiger erst nach Ausschöpfung aller Möglichkeiten gegen den Hauptschuldner den Bürgen in Anspruch nehmen kann, erlaubt die selbstschuldnerische Bürgschaft dem Gläubiger einen direkten Zugriff auf den Bürgen ohne vorherige gerichtliche Schritte.

Stefan Elstermann - Chancen und Risiken mit Fremdkapital
Stefan Elstermann – Chancen und Risiken mit Fremdkapital

Eine weitere Form der persönlichen Sicherheit ist die Abtretung von Forderungen (Zession). Hierbei tritt der Kreditnehmer seine Ansprüche gegenüber Dritten an den Kreditgeber ab. Dies kann offen oder still erfolgen, je nachdem, ob der Drittschuldner von der Abtretung in Kenntnis gesetzt wird oder nicht.

Dingliche Sicherheiten

Bei den dinglichen Sicherheiten stehen vor allem der Eigentumsvorbehalt und das Pfandrecht im Mittelpunkt. Beim Eigentumsvorbehalt bleibt der Verkäufer so lange Eigentümer der verkauften Sache, bis der Kaufpreis vollständig beglichen ist. Dies kann insbesondere bei Warenkrediten eine Rolle spielen.

Das Pfandrecht hingegen ermöglicht es, bewegliche Sachen oder Rechte als Sicherheit zu hinterlegen. Diese bleiben bis zur vollständigen Tilgung des Kredits beim Gläubiger oder werden zumindest rechtlich so behandelt. Im Bereich der unbeweglichen Sachen (Immobilien) sind Hypotheken und Grundschulden die relevanten Sicherheiten. Während die Hypothek direkt an eine Forderung gekoppelt ist und mit deren Begleichung erlischt, bleibt die Grundschuld unabhängig von der zugrundeliegenden Forderung bestehen und kann für weitere Kredite verwendet werden.

Die Wahl der richtigen Kreditsicherheit

Die Entscheidung für eine bestimmte Kreditsicherheit hängt von zahlreichen Faktoren ab, unter anderem von der Art des Kredits, der finanziellen Situation des Kreditnehmers und der Art der zu sichernden Verbindlichkeit. In der Praxis werden oft mehrere Sicherheiten kombiniert, um das Risiko für den Kreditgeber zu minimieren. Die Wahl der passenden Sicherheit erfordert eine sorgfältige Analyse der individuellen Umstände und eine Abwägung der Vor- und Nachteile der verschiedenen Sicherheiten.

Kreditsicherheiten sind ein essenzielles Instrument im Kreditwesen, das Kreditgebern ein gewisses Maß an Sicherheit bietet. Die Kenntnis der verschiedenen Arten von Sicherheiten und ihrer spezifischen Eigenschaften ist für Kreditnehmer wie auch für Kreditgeber von großer Bedeutung, um adäquate und effektive Sicherungsvereinbarungen treffen zu können. Es empfiehlt sich stets, über die grundlegenden Konzepte hinausgehende Informationen einzuholen und gegebenenfalls fachkundige Beratung in Anspruch zu nehmen.

Fremdkapital und Kapitalsicherung sind ein Zusammenspiel wie das Salz in der Suppe!

Zusammengefasst ist das Spiel mit Fremdkapital eine Gratwanderung zwischen finanzieller Effizienz und riskanter Verschuldung, die Geschick, Mut und manchmal auch ein wenig Hochseilartistik erfordert. Unternehmen, die dieses Gleichgewicht meistern, können die Früchte einer kosteneffizienten und kontrolldominanten Finanzierungsstrategie ernten, während die anderen vielleicht lernen, dass zu viel Salz die Suppe ungenießbar macht.

Autor: Stefan Elstermann, Finanzierungsexperte

Über den Autor:

Stefan Elstermann, geboren 1975 in Wismar, absolvierte sein Abitur in Halberstadt und eine Bankausbildung bei der Deutschen Bank AG. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt auf International Management machte er sich als selbstständiger Finanzierungsberater einen Namen. Er gründete SE Finanzierung in Frankfurt am Main, ein Unternehmen, das sich durch maßgeschneiderte Finanzierungslösungen auszeichnet und sich auf Innovation und Exzellenz konzentriert. Stefan Elstermann führt das Unternehmen als vertrauensvoller Partner seiner Kunden und fördert zahlreiche unternehmerische Projekte und Visionen. 

SE Finanzierung:

SE Finanzierung, unter der Leitung des erfahrenen Stefan Elstermann, ist ein führendes Finanzdienstleistungsunternehmen in Frankfurt am Main, das sich auf individuelle Finanzierungslösungen spezialisiert hat. Mit einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse von Unternehmen entwickelt SE Finanzierung maßgeschneiderte Konzepte für Fremdkapitalfinanzierung, strategische Finanzberatung und Strukturierung von Finanzierungen. Das Ziel ist es, Unternehmenswachstum zu fördern, finanzielle Flexibilität zu erhöhen und langfristigen Erfolg zu sichern. Weitere Informationen unter: https://se-finanzierung.com/

Kontakt:

SE Finanzierung, Hahnstraße 68-70, 60528 Frankfurt am Main

Web: https://se-finanzierung.com
Tel.: 0049 69 247 451544
E-Mail: stefan@se-finanzierung.com

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