Von Erik Simon, CEO der Enhanced Finance Solution Ltd., Gründer des Projekts Farmers Future
Die Landwirtschaft ist in einem Umbruch. Die Weltbevölkerung wächst weiter, der Klimawandel verschärft sich, und die globalen Ressourcen sind begrenzt. Diese Herausforderungen zwingen uns, die Art und Weise, wie wir Landwirtschaft betreiben, grundlegend zu überdenken. Drei Faktoren stehen dabei im Mittelpunkt: Umweltverträglichkeit, Sozialverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit. Wer heute nicht die Weichen stellt, riskiert die Zukunft der Ernährungssicherheit der Menschheit. Die Veränderung muss sowohl die Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe als auch die Finanzierung und die Märkte umfassen.
Umweltverträglichkeit: Der Schlüssel zur Nachhaltigkeit
Die Landwirtschaft hat einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt. Laut dem Bericht der FAO ist die Landwirtschaft weltweit für etwa 25 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Durch intensive Landnutzung werden wertvolle Ökosysteme zerstört, die Biodiversität schwindet und Böden erodieren. Diese Entwicklung muss dringend gestoppt werden, um die Zukunft unseres Planeten zu sichern.
Ein zukunftsfähiges Agrarsystem basiert auf nachhaltigen Praktiken. Der Einsatz von Agroforstwirtschaft, Permakultur und regenerativer Landwirtschaft kann die Landnutzung so gestalten, dass sie nicht nur Nahrungsmittel produziert, sondern auch Ökosysteme schützt und verbessert. Regenerative Landwirtschaft, die sich auf den Erhalt und die Wiederherstellung von Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und Wasserressourcen konzentriert, ist dabei zentral. Diese Ansätze bieten nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile: Gesunde Böden speichern mehr Kohlenstoff, sind resistenter gegen Erosion und benötigen weniger externe Düngemittel. In der Europäischen Union werden bereits heute 39 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen mit geringem Input-Intensität bewirtschaftet, was eine vielversprechende Entwicklung darstellt.
Doch es ist nicht genug, diese Methoden nur auf eine kleine Nische zu beschränken. Sie müssen zum Standard werden. Hier spielt die Politik eine zentrale Rolle: Subventionen und Anreize müssen so umgestaltet werden, dass nachhaltige Praktiken belohnt werden und konventionelle Landwirtschaft, die die Umwelt zerstört, zunehmend unattraktiv wird. Die Einführung strengerer Standards für Umweltschutz, wie in der EU bereits angedacht, ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
Sozialverträglichkeit: Landwirtschaft als Beitrag zur Gesellschaft
Während die Umweltverträglichkeit oft im Zentrum der Diskussionen steht, wird die soziale Dimension der Landwirtschaft oft vernachlässigt. Dabei ist es erforderlich, dass Landwirtschaft nicht nur ökologisch, sondern auch sozial nachhaltig gestaltet wird. Im Jahr 2040 könnten soziale Landwirtschaftsmodelle wie „Social Care Farms“ eine zentrale Rolle spielen, indem sie Landwirtschaft mit sozialen Dienstleistungen verbinden.
Laut einer Studie aus den Niederlanden wuchs die Anzahl sogenannter „Grüner Pflegefarmen“ zwischen 2009 und 2018 um über 40 Prozent. Diese Höfe bieten nicht nur ökologische Produkte, sondern auch Dienstleistungen wie therapeutische Arbeit an, die zur psychischen und physischen Gesundheit der Gesellschaft beitragen. Solche Ansätze integrieren landwirtschaftliche Aktivitäten in das Gesundheitswesen und bieten Menschen, die an psychischen oder physischen Problemen leiden, die Möglichkeit, durch sinnvolle Arbeit in der Landwirtschaft Heilung zu finden.
Soziale Landwirtschaft kann eine Win-win-Situation schaffen: Einerseits tragen diese Betriebe zur gesellschaftlichen Gesundheit bei, andererseits können sie durch die enge Zusammenarbeit mit dem Gesundheitswesen und neuen Finanzierungsmodellen auch wirtschaftlich überleben. In einer alternden Gesellschaft, in der psychische Probleme und Stress zunehmen, könnte dies ein wichtiger Bestandteil eines ganzheitlichen Gesundheitssystems werden.
Wirtschaftlichkeit: Eine neue Finanzierung der Landwirtschaft
Es reicht jedoch nicht, die Landwirtschaft nur ökologisch und sozial neu zu denken – sie muss auch wirtschaftlich tragfähig sein. Landwirtschaftliche Betriebe stehen weltweit unter enormem Druck: Sinkende Erträge durch Klimaveränderungen, steigende Kosten für Betriebsmittel und knappe Landressourcen machen es immer schwieriger, profitabel zu arbeiten. Gleichzeitig sehen sich viele Landwirte mit einem volatilen Markt konfrontiert, in dem sie ständig den schwankenden Preisen und Anforderungen von Großhändlern und Supermärkten ausgesetzt sind.
Ein zukunftsfähiges Agrarsystem benötigt deshalb neue, innovative Finanzierungsmodelle zu entwickeln. Traditionelle Subventionssysteme, wie sie in der Europäischen Union oder den USA existieren, reichen nicht aus, um die nötige Transformation zu finanzieren. Ein Beispiel für eine mögliche Lösung ist das „Farm-as-a-Service“-Modell, bei dem Bauern bestimmte Dienstleistungen wie Management oder Produktion outsourcen können und sich auf die Bereiche konzentrieren, die sie selbst durchführen möchten. Diese Flexibilität erlaubt es, Kosten zu senken und gleichzeitig innovative Geschäftsmodelle zu integrieren.
Es ist notwendig, neue Wege zu finden, um Investitionen in nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. Eine Möglichkeit wären sogenannte „Green Bonds“, die speziell zur Finanzierung umweltfreundlicher Projekte in der Landwirtschaft ausgegeben werden. Solche Modelle könnten helfen, dringend benötigtes Kapital in die Branche zu bringen, um Investitionen in Technologien und nachhaltige Praktiken zu ermöglichen.
Die Dringlichkeit des Handelns
Warum wird die Gesellschaft genötigt sein, dass die Weichen heute gestellt werden? Die Antwort ist einfach: Die Veränderungen, die nötig sind, um eine nachhaltige Landwirtschaft aufzubauen, benötigen Zeit. Technologien wie Precision Farming, der Übergang zu agrarökologischen Modellen und die Entwicklung neuer Finanzierungsstrukturen erfordern umfangreiche Investitionen und eine grundlegende Umstellung der bestehenden Systeme. Wenn wir heute nicht handeln, werden wir in einigen Jahrzehnten vor einem Kollaps der globalen Nahrungsmittelversorgung stehen. Schon heute zeigen Berichte, dass etwa 60 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen weltweit degradiert sind, was die Erträge gefährdet und die Widerstandsfähigkeit der Landwirtschaft gegenüber Klimaveränderungen weiter schwächt.
Die Verantwortung für diese Transformation liegt nicht nur bei den Landwirten, sondern bei uns allen. Verbraucher müssen durch bewusste Kaufentscheidungen den Wandel hin zu nachhaltigen Produkten unterstützen. Regierungen müssen Anreize schaffen, um den Übergang zu einer nachhaltigen Landwirtschaft zu beschleunigen, und Unternehmen müssen ihre Geschäftsmodelle überdenken, um die Landwirtschaft langfristig tragfähig zu machen.
Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Doch wenn wir gemeinsam handeln – als Landwirte, als Konsumenten und als Entscheidungsträger – können wir eine Zukunft gestalten, in der die Landwirtschaft nicht nur die Ernährung der Menschheit sichert, sondern auch zur Heilung unseres Planeten beiträgt.
Die Weichen sind heute zu stellen. Wenn wir jetzt nicht handeln, riskieren wir nicht nur die Zukunft der Landwirtschaft, sondern die Zukunft der Menschheit selbst.
Erik Simon
CEO der Enhanced Finance Solution Ltd.
Gründer des Projekts Farmers Future
Über Enhanced Finance Solutions CY Ldt.:
Erik Simon ist ein versierter Fachmann im Banken- und Wirtschaftssektor mit globaler Erfahrung. Nach seiner Ausbildung als Versicherungskaufmann und einem berufsbegleitenden Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule St. Gallen spezialisierte er sich bei Bear Stearns in London auf Akkreditierung und alternative Finanzierungen. Heute ist er als CEO von Enhanced Finance Solutions Ltd. tätig und setzt sich für unabhängige, qualifizierte Beratung von Ländern und Institutionen ein, um nachhaltige Verbesserungen für Menschen zu erzielen durch die Neuausrichtung von Finanzstrukturen.
Dafür steht Farmers Future:
Farmers Future ist ein innovatives Projekt, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Nachhaltigkeit und Profitabilität in der Landwirtschaft miteinander zu verbinden. Farmers Future bietet Menschen die einzigartige Möglichkeit, sich als Partner an verschiedenen nachhaltigen Agrarprojekten zu beteiligen und von den Verkaufserlösen zu profitieren. Das Ziel ist es, durch die Förderung von umweltfreundlichen Anbaumethoden und der direkten Einbindung von Partnern in den Wertschöpfungsprozess, einen positiven Beitrag zur Zukunft der Landwirtschaft zu leisten. Bei Farmers Future stehen Transparenz, Nachhaltigkeit und gemeinsamer Erfolg im Mittelpunkt des gemeinsamen Handelns.
Kontaktinformationen:
ENHANCED FINANCE SOLUTIONS CY LTD
Nikos Nikolaidis 19, Office 201 – 202
8010 Paphos, Cyprus
Telefon: +35797786080
E-Mail: info@farmers-future.net
Web: https://farmers-future.net/