Baby-Boomer aufgepasst – Kapitalanlagebetrug an älteren Menschen ist eine besonders heimtückische Form von Betrug, die darauf abzielt, ältere Menschen um ihr hart verdientes Geld zu bringen. Die Hälfte des Gesamtvermögens in Deutschland ist im Besitz der über 55-Jährigen – deshalb suchen Betrüger ihre Nähe!
Mit welchen Tricks werden diese attraktiven “Best-Ager” Opfer von Betrügern? Die Täter nutzen dabei oft die Vertrauenswürdigkeit und Erfahrung älterer Menschen aus und versprechen ihnen hohe Renditen bei vermeintlich sicheren Kapitalanlagen. In Wirklichkeit sind diese Anlagen jedoch meist unseriös und risikoreich, wodurch die Betroffenen ihr gesamtes Erspartes verlieren können. Auch der Trick mit den Träumen und Wünsche der Anleger funktioniert als Versprechen für den Vermögensaufbau als verdammt sichere Anlage wie Sparverträge oder Lebensversicherungen, denen auf Grund der guten Reputation großes Vertrauen entgegen gebracht wird. Verschwiegen wird, dass eine höhere Rendite immer hohes Risiko bedeutet.
Damit bei Investments Freundschaften und Familien nicht aufhören
Die Methoden, mit denen ältere Menschen um ihr Geld gebracht werden, sind vielfältig. Häufig werden sie am Telefon oder per E-Mail von Betrügern kontaktiert, die sich als Mitarbeiter von Banken oder Finanzdienstleistern ausgeben und ihnen vermeintlich lukrative Anlagemöglichkeiten anbieten. Auch das Internet bietet für Betrüger zahlreiche Möglichkeiten, ihre Opfer zu finden und zu kontaktieren. So gibt es beispielsweise gefälschte Websites, die ebenfalls vermeintlich lukrative Anlagemöglichkeiten anbieten und dafür von den Nutzern Geld verlangen. Leider sind Gespräche über Geld und Vermögen oftmals ein letztes Tabuthema in Familien und bei Freunden, dies wissen auch die Betrüger. Nicht nur gesunder Menschenverstand hilft, sondern auch Gespräche im vertrauten Kreis machen es den Betrügern schwerer zu betrügen. Der gesunde Menschenverstand weiß, dass sichere Renditen über 3 Prozent ohne Risiko nur eine Wunschvorstellung sein können.
Rente, Vermögen, Wohnen: Best Agers – auch ab 55 Augen auf bei Investments
Nicht “wer hat Angst vorm schwarzen Mann”, sondern heute vor der Altersarmut. Mit dem Argument der Angst verkaufen sich Vorsorge-, Vermögens- und Finanzpläne auch für die Best-Agers besonders gut. Fragen, ob die Altersvorsorge reicht, wann in die Rente gehen, die richtige Strukturierung des Vermögens, Wohnverhältnis-Check und die ausreichende Versicherung treibt die ehemalige Babyboomer und baldige Renten-Boomer Generation um. Neben einer klaren Bestandsaufnahme und offenem Umgang mit den eigenen Finanzen, sollten rechtzeitig Fakten ermittelt und nach Bedürfnissen gefragt werden. Nur wer selbst vorbereitet und klar ist, kennt die eigenen Fakten und die Argumentation der Angst funktioniert schlechter.
Um sich vor Kapitalanlagebetrug an älteren Menschen zu schützen, gibt es einige wichtige Dinge, die man beachten sollte:
- Seien Sie misstrauisch, wenn Ihnen jemand am Telefon oder per E-Mail eine vermeintlich lukrative Kapitalanlage anbietet.
- Lassen Sie sich niemals unter Druck setzen und geben Sie keine Geldbeträge oder Bankverbindungen an, bevor Sie sich nicht gründlich informiert haben – sprechen Sie mit Ihren engsten Vertrauten aus der Familie und Ihren Freunden.
- Informieren Sie sich immer vorher gründlich über die angebotene Kapitalanlage und prüfen Sie, ob es sich um ein seriöses Angebot handelt – Fragen Sie auch Ihre engsten Vertrauten und Ihre Familie.
- Holen Sie sich im Zweifel Rat bei einer unabhängigen Stelle, wie beispielsweise einer Verbraucherzentrale oder einer Verbraucherberatung.
Vorsicht vor Versprechen, die viel zu gut klingen?
Kapitalanlagebetrug an älteren Menschen ist leider immer noch ein großes Problem und kann schwerwiegende Folgen haben. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich schützen und immer gründlich informieren, bevor Sie Geld in irgendeine Kapitalanlage investieren. Legen Sie den Anlagebetrag, Dauer und das Ziel vorab den Gesprächen selbst fest und nehmen Sie immer einen vertrauensvollen Zeugen mit. Zudem lassen sie sich vom Berater ein Beratungsprotokoll geben und schriftlich bestätigen, wie hoch die Kosten sind und welche Nachteile mit dem Investment verbunden sein können. Misstrauen Sie auffällig hohe Renditeversprechen, Zeitdruck, begrenzten Angeboten und Geschäftssitzen im Ausland. Niemals sollten Anleger eine Immobilie als Kapitalanlage kaufen, die nicht eingehend persönlich besichtigt wurde. Risikohinweise sollten ernstgenommen werden, auch wenn der Berater diese verharmlost und zudem ist es ratsam, den Steuerberater die Angebote prüfen zu lassen – vier Augen sehen mehr als zwei.
V.i.S.d.P.:
Dr. Thomas Schulte
Rechtsanwalt
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