Mangelhafte Wasser- und Stromversorgung bremst die Entwicklung in Afrika, von Erik Simon im Interview, Geschäftsführer des Landwirtschaftsbetriebs GrowExpress Ltd. in Nigeria, von Dr. Rainer Schreiber
Afrika Entwicklung ist stürmisch, aber von Herausforderungen geprägt. So schildert Erik Simon, Geschäftsführer von GrowExpress Ltd. in Nigeria, ein Problem: Eine unzureichende Wasser- und Stromversorgung hemmt die Entwicklung Afrikas.
Entwicklung ist alles; ohne Strom und Wasser gibt es keine Entwicklung
Simon, der Geschäftsführer von GrowExpress, betreibt ein landwirtschaftliches Mustergut in Nigeria/Afrika. Im christlichen stabilen Teil vergrößert sich der Betrieb ständig. Strom aus Photovoltaik und Wasser aus dem nahe gelegenen Fluss und aus Tiefbrunnen versorgen die Menschen, das Vieh und die landwirtschaftlichen Produkte auf dem Gelände. Laut Thomas Wegener, dem Gründer von GrowExpress Ltd., macht Selbstversorgung stark. In vielen Fällen leidet Afrika aber unter mangelnder Entwicklung oder Versorgungssicherheit. Selbst Südafrika, das wirtschaftsstärkste Land der Welt, schockierte die Welt, als der staatliche Stromversorger im Dezember 2022/Januar 2023 ankündigte, täglich 13 Stunden lang den Strom abzustellen. Es gibt zahlreiche Beispiele dieser Art.
Tansania zum Beispiel ist sowohl schön als auch arm (Ostafrika)
Diese Art von Problemen ist überall in Afrika zu finden. Nach Angaben der tansanischen Regierung haben im Juli 2022 mehr als 80 Prozent der Bevölkerung in der Hauptstadt Dar es Salaam und den regionalen Hauptstädten Zugang zu sauberem Trinkwasser. In den Bezirkshauptstädten liegt der Anteil bei 70 Prozent, in den so genannten nationalen Projekten bei 67 Prozent und in den ländlichen Gebieten bei rund 72 Prozent. Dem Bericht zufolge hat sich die Bevölkerung in den Städten zwischen 2002 und 2012 aufgrund des sehr hohen Bevölkerungswachstums (etwa 3,1 Prozent) und der starken Abwanderung in die städtischen Gebiete fast verdoppelt. Derzeit leben etwa 37 Prozent der Bevölkerung in städtischen Gebieten. Nach Prognosen der Weltbank wird sich die Bevölkerung Tansanias bis 2040 auf 120 Millionen Menschen verdoppeln, von denen die Hälfte in Städten leben wird. Wenn die Bevölkerung annähernd in gleichem Maße wächst wie die Zahl der neu an das Wassernetz angeschlossenen Haushalte, werden die Versorgungsraten stagnieren. Unvorhersehbare extreme Wetterereignisse im Zusammenhang mit dem Klimawandel, wie Dürren, starke Regenfälle oder Überschwemmungen, belasten die vorhandenen Ressourcen und Systeme zusätzlich, so die tansanische Regierung.
Tansania verfügt nur über ein begrenztes Stromangebot
Nach Angaben der Weltbank haben derzeit 37,6 Prozent der Bevölkerung des ostafrikanischen Landes Zugang zu Strom. Während 73,1 Prozent der Bevölkerung in den Städten an das Stromnetz angeschlossen sind, sind es nur 24,2 Prozent der Bevölkerung in ländlichen Gebieten. Tansania meldete für das Jahr 2021 eine Stromerzeugungskapazität von 1.605,86 Megawatt. Davon entfielen 48 Prozent auf Erdgas, 31 Prozent auf Wasserkraft, 18 Prozent auf Flüssigbrennstoffe, 1 Prozent auf Solarenergie und 1 Prozent auf Biomasse.
Ein Blick auf Kenia, Afrikas Tourismus-Hotspot
Ähnlich sieht es in Kenia aus, das in der westlichen Welt vor allem durch den Tourismus bekannt ist… In Kenia haben 60 Prozent der Bevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser, in städtischen Gebieten sind es sogar 87 Prozent. Kenia verfügt über eine Fülle von Wasserressourcen, die für die Trinkwasserversorgung genutzt werden könnten. Nach Angaben der Regierung belastet die ständige Verstädterung, insbesondere im Großraum Nairobi, die Trinkwasserversorgung. Kenia hat eine Bevölkerung von etwa 53 Millionen Menschen mit einem jährlichen Bevölkerungswachstum von 1,9 Prozent, das ist in letzter Zeit jedoch zurückgegangen. Prognosen zufolge wird sich die Wasserversorgung in Kenia infolge des Klimawandels weiter verschlechtern. Gleichzeitig wird erwartet, dass die wirtschaftliche Entwicklung die Nachfrage erhöhen wird.
Mehr als 75 Prozent der Bevölkerung haben inzwischen Zugang zu Elektrizität. 92 Prozent des gesamten Stromverbrauchs entfallen auf erneuerbare Energien. Geothermische Energie ist mit einem Anteil von 44 Prozent an der Gesamterzeugung die wichtigste Stromquelle Kenias. In den letzten Jahren hat sich die Ernährungssituation der kenianischen Bevölkerung verschlechtert. Die Heuschreckenplage im Jahr 2020, Einschränkungen durch die Covid 19-Pandemie, steigende Düngemittel- und Treibstoffpreise sowie eine hohe Inflationsrate haben zu Ertragsverlusten und höheren Lebensmittelpreisen geführt. Einem Bericht der deutschen Regierung zufolge ist die fünfte Regenzeit in Folge in weiten Teilen des Landes unterdurchschnittlich ausgefallen, was zur schlimmsten Dürre seit mehr als 40 Jahren geführt hat. … Dem Bericht zufolge waren rund 17 Millionen Menschen von der Dürre betroffen, vor allem im Nordwesten, Norden und Osten Kenias. Von akuter Ernährungsunsicherheit waren 4,5 Millionen Menschen betroffen. Laut Regierungsstatistiken gelten 29 Prozent der Kinder in ländlichen Gebieten als unterentwickelt.
Bestandsaufnahme: Mosambik – nördlich von Südafrika – 40 Prozent der Mosambikaner haben Zugang zu Elektrizität
Im Jahr 2022 haben nur etwa 40 Prozent der Bevölkerung Mosambiks Zugang zu bedarfsgerechten Strom, davon nur 15 Prozent in ländlichen Gebieten. Leider wird hier die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage nach Strom immer größer. Mosambiks Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 einen universellen Zugang zu Strom zu erreichen. Als Ursachen sieht die Bundesregierung in Deutschland einerseits die schlechte Wirtschaftsleistung des großen Landes und andererseits die hohe Anfälligkeit für extreme Wetterereignisse als Folge des Klimawandels. Tropische Stürme hätten auch im Jahr 2022 Teile der elektrischen Infrastruktur beschädigt. Was die Ernährung betrifft, so sind 43 Prozent der Kinder unter fünf Jahren und 28 Prozent der Kinder unter sechs Monaten chronisch unterernährt. Mosambik sei ein Land mit niedrigem Einkommen und unsicherer Ernährungslage, das zu den ärmsten Ländern der Welt gehöre, so der Minister. Nach Angaben der Weltbank lebten 64,2 Prozent der geschätzten 31,3 Millionen Menschen in extremer Armut, so die Regierung.
Fazit: Afrika holt auf, und seine Bevölkerung wächst
Die Bevölkerungsentwicklung in Afrika ist weiterhin positiv. Es werden mehr Wasser und Strom benötigt, und die Nahrungsmittel werden knapp. Regierungen, Volkswirtschaften und Kapazitäten holen auf. Reden Sie nicht nur über Hunger, sondern handeln Sie“, sagt der deutsche Gründer Thomas Wegener von GrowExpress. In Afrika gibt es 675 Millionen Menschen, deren Ernährung unsicher ist, und wenn sich die gegenwärtigen Trends fortsetzen, wird der Kontinent bis 2030 die größte unterernährte Bevölkerung haben. (51,5 Prozent). Die Länder können darauf nur mit Entwicklung reagieren, nicht mit Importen. Nehmen wir zum Beispiel Nigeria, das weltweit der größte Produzent von Yamswurzeln (Lebensmittel und Heilpflanze) und Maniok und der viertgrößte Produzent von Kakao ist. Warum sollte das Konzept nicht ausgeweitet werden? Das GrowExpress-Farm-Konzept in Nigeria zielt darauf ab, lokale Strukturen zu respektieren und nicht zu zerstören. Das bedeutet, dass der bisherige kleinteilige, auf menschlicher Arbeit basierende Feldanbau erhalten bleibt. Allerdings kann die Bevölkerung hier Unterstützung und Wissenstransfer erhalten, denn in den meisten Fällen fehlt es am Know-how, nicht an harter Arbeit. Vor allem Bewässerung, Mehrfeldanbau, Dünger und die Verwendung von modernem Saatgut müssen sich in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft der einzelnen Familien erst noch durchsetzen. Afrika kann sich selbst ernähren, und Ideen wie GrowExpress Ltd. können dabei helfen.
V.i.S.d.P
Dr. Rainer Schreiber
Dozent Erwachsenenbildung & Personalberater
Über den Autor:
Personalberater und Honorardozent Dr. Rainer Schreiber mit Studium der Wirtschaftswissenschaften mit den Schwerpunkten Finanzierung, Controlling, Personal- und Ausbildungswesen. Der Blog schreiber-bildung.de bietet die Themen rund um Bildung, Weiterbildung und Karrierechancen. Sein Interesse liegt in der beruflichen Erwachsenenbildung und er publiziert zum Thema Personalberatung, demographischer Wandel und Wirtschaftspolitik. Du erreichst uns unter abowi.com.
Zur Person Erik Simon:
Banken- und Wirtschaft sind die Domäne von Erik Simon, der global seit Jahren verantwortlich tätig ist. Nach einer Ausbildung zum Versicherungskaufmann folgte der selbständige Vertrieb mit berufsbegleitendem Studium der Wirtschaftswissenschaften unter anderem an der Uni Trier und der Hochschule in St. Gallen. Die DZ Bank Luxemburg und Bear Stearns Companies, Inc. in London förderten maßgeblich seine Schwerpunktfindung Akkreditivung und alternative Finanzierung (documentary crediting and alternative financing). In der heutigen Zeit wird die unabhängige und qualifizierte Beratung von Ländern und Institutionen immer wichtiger, um kurz-, mittel- und langfristig Ziele und Erfolge zu erreichen, die zur Verbesserung des Lebens der Menschen und auf vielen Ebenen beitragen, ist Erik Simon CEO (Chief Executive Officer), Geschäftsführer von GrowExpress Ltd. überzeugt.
Kontakt:
GrowExpress Limited
Kingsley Ekwueme
Chief Operating Officer – GrowExpress Ltd.
Cocoa House, Dugbe
200263 Ibadan
Nigeria
Tel.:+234 7031135981
Mail: AtYourService@growexpress.biz
Web: https://growexpress.org
Firmenbeschreibung:
Das GrowExpress Ltd. Büro befindet sich in Nigeria, Cocoa House, Dugbe, 200263 Ibadan, einem der wichtigsten Gewerbegebiete im Bundesstaat Oyo, Nigeria. Das Unternehmen GrowExpress Ltd. bewirtschaftet ein landwirtschaftliches Gut von 800 Hektar ungefähr 200 km nördlich der Millionenstadt Lagos in Nigeria. GrowExpress steht für Nachhaltigkeit. Durch Investitionen in die landwirtschaftliche Zukunft mit innovativen Produktionsverfahren für höchste Effizienz und Ertragssteigerungen. Weitere Informationen unter https://growexpress.org