Die Herausforderungen für die Ernährungs- und Versorgungssicherheit in der EU: Die dringende Notwendigkeit einer Neuausrichtung des European Green Deal – Diskussionsbeitrag von Jörg Trübl, Umweltingenieur und CEO der MABEWO AG in der Schweiz.
In der Europäischen Union (EU) werden die Bedrohungen für die Ernährungs- und Versorgungssicherheit sowie die Resilienz der Ernährungssysteme immer drängender. Der Klimawandel, die intensive Landwirtschaft und die steigende Nachfrage nach Lebensmitteln stellen uns vor enorme Herausforderungen. Aktuelle Studien vom renommierten Fraunhofer-Institut belegen eindeutig die Gefahr drohender Mangelerscheinungen und verdeutlichen die dringende Notwendigkeit einer Überarbeitung des European Green Deal.
Das Fraunhofer-Institut hat in einer wegweisenden Studie (2022) festgestellt, dass der Selbstversorgungsgrad bei landwirtschaftlichen Produkten in Deutschland und Europa keineswegs gesichert ist. Der Klimawandel hat bereits spürbare Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion. Dürreperioden, extreme Wetterereignisse und der Rückgang der Grundwasserstände bedrohen die Ernteerträge und die Verfügbarkeit von Wasserressourcen. Besonders alarmierend ist die Situation im südeuropäischen Raum, der eine zentrale Rolle für die Versorgungssicherheit in Europa spielt. Dort werden rückläufige Niederschläge und geringere Ernteerträge im Vergleich zu früheren Jahrzehnten verzeichnet.
Das Beispiel Deutschlands alarmiert die EU
Der Deutsche Bauernverband schließt sich den Warnungen des Fraunhofer-Instituts an und weist auf die ernsthaften Folgen des Klimawandels für die landwirtschaftliche Produktion hin. Untersuchungen zeigen beunruhigend niedrige Selbstversorgungsgrade bei bestimmten Lebensmitteln wie Obst in Deutschland. Obwohl ein reiches Angebot an hochwertigen Lebensmitteln angebaut wird, können in Deutschland gerade einmal etwa ein Fünftel des Obstbedarfs aus heimischem Anbau gedeckt werden. In Bezug auf die wichtigsten heimischen Obstarten werden bestenfalls knapp die Hälfte des Bedarfs aus eigener Erzeugung gedeckt. In Zahlen ausgedrückt lagen im Wirtschaftsjahr 2021/22 die Selbstversorgungsgrade für Äpfel bei 48 Prozent, Erdbeeren bei 37 Prozent, Kirschen bei 18 Prozent und Pflaumen bei 44 Prozent. Das verdeutlicht, dass Deutschland nach wie vor einen beträchtlichen Anteil dieser Früchte importieren muss, um die Nachfrage zu befriedigen.
Auch bei Gemüse ist die Situation in Deutschland ähnlich, mit einem Selbstversorgungsgrad von lediglich 38 Prozent. Das bedeutet, dass Deutschland den Großteil des Gemüses importiert, um die Nachfrage zu erfüllen. Jörg Trübl CEO der MABEWO AG, führt aus, dass Deutschland lediglich bei Weiß- und Rotkohl die Nachfrage durch die heimische Erzeugung übertrifft. Bei Spargel, einer der bedeutendsten Gemüsekulturen in Deutschland, wird immerhin ein Selbstversorgungsgrad von 72 Prozent erreicht. Bei Möhren ist Deutschland mit 78 Prozent recht gut aufgestellt.
Das beliebteste Gemüse der Deutschen, die Tomate, stammt jedoch rechnerisch nur zu knapp vier Prozent aus heimischer Erzeugung. Insgesamt lässt sich sagen, dass Deutschland hinsichtlich “Brot, Schnitzel und Pommes” gut versorgt ist, da eine solide heimische Produktion vorliegt. Allerdings ist bei fast allen Gemüsebeilagen sowie dem Obstsalat zum Nachtisch Deutschland stark auf Importe angewiesen. Die CDU/CSU-Fraktion in Deutschland hat daher den Appell erhoben, den Green Deal einer Neuausrichtung zu unterziehen und die Fragen der Ernährungs- und Versorgungssicherheit sowie der Resilienz der Ernährungssysteme in den Vordergrund zu stellen.
Bedeutung des internationalen Handels für das alltägliche Essvergnügen
Das Green-Tech-Unternehmen MABEWO AG will zur Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft mit technologischen Agrar-Lösungen vom geschützten Freilandanbau bis zum Indoor-Farming beitragen. Die MABEWO-Unternehmensgruppe verfolgt das Ziel, die heimische Produktion von Obst und Gemüse zu stärken und nachhaltige Anbaumethoden zu fördern, um Abhängigkeiten von Importen zu verringern. Die MABEWO AG arbeitet an ganzheitlichen Lösungen für die Landwirtschaft, um sowohl die regionale Wirtschaft, die Umwelt und die Ernährungssicherheit zu stärken. Denn frisches, gesundes Obst und Gemüse sind unverzichtbar für eine ausgewogene Ernährung und das Wohlbefinden.
Abhängigkeit von Importen und die zunehmende Verwundbarkeit unserer Ernährungssysteme
In diesem Zusammenhang gewinnt der European Green Deal eine noch größere Bedeutung. Der Green Deal, der darauf abzielt, Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der EU zu fördern, muss dringend überdacht werden, um angemessen auf die Herausforderungen der Ernährungs- und Versorgungssicherheit zu reagieren, schlagen Experten Alarm. Eine der zentralen Herausforderungen besteht darin, die landwirtschaftliche Produktion widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu machen. Dabei sollte vermieden werden, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in den sensiblen Gebieten generell zu verbieten, wie es ursprünglich vorgeschlagen wurde. Jörg Trübl weist darauf hin, dass der Schutz der Ernte vor Schädlingen und Krankheiten von entscheidender Bedeutung ist, um die Erträge und damit die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Diese Herausforderungen hat die MABEWO erkannt. Das Unternehmen setzt auf technologische Agrar-Lösungen mit Prototypen von Agri-Solar und Indoor-Farming-Anlagen unter Einsatz von erneuerbarer Energie. Damit will die MABEWO-Gruppe dem Klimawandel begegnen, die Energiewende meistern und die Folgen der Urbanisierung managen.
Darüber hinaus ist es dringend erforderlich, den Umbau der Nutztierhaltung auf Grundlage von Expertenempfehlungen, wie den Borchert-Empfehlungen (ein hochrangiges Expertengremium zum Umbau der landwirtschaftlichen Tierhaltung), voranzutreiben. Dieser Umbau sollte unverzüglich angegangen und langfristig finanziell abgesichert werden, um eine nachhaltige und tiergerechte Landwirtschaft zu fördern.
Es ist an der Zeit, dass die Europäische Union die wachsenden Herausforderungen für die Ernährungs- und Versorgungssicherheit sowie die Resilienz der Ernährungssysteme mit Nachdruck angeht und den European Green Deal entsprechend anpasst. Nur durch eine umfassende Betrachtung von Klimawandel, Landwirtschaft und Nachhaltigkeit können wir eine sichere und ausreichende Lebensmittelversorgung für die Zukunft gewährleisten.
V.i.S.d.P.:
Jörg Trübl
Umweltingenieur
Verwaltungsrat MABEWO AG
Kontakt:
MABEWO AG
Chli Ebnet 3
CH-6403 Küssnacht/Rigi
Schweiz
T +41 41 817 72 00
info@mabewo.com
Vertreten durch Herrn Jörg Trübl
Die MABEWO AG steht für Nachhaltigkeit. „Make a better world“ investiert in die Zukunft und entwickelt innovative Technologien, um die größten Herausforderungen unserer Zeit zu lösen: Klimaschutz, Energiewende, Ressourcenschonung und Lebensmittelversorgung. Herr Jörg Trübl ist ausgebildeter Umweltingenieur und verfügt über 20 Jahre praktische wirtschaftliche Erfahrung in der Unternehmensführung als Berater, Coach und CEO von KMUs in Europa. Weitere Informationen unter: https://www.mabewo.com/
Pressekontakt:
MABEWO AG
Andreas Engel
Chli Ebnet 3
CH-6403 Küssnacht/Rigi
Schweiz
T +41 41 817 72 00
presse@mabewo.com